Das Schulmeisterlein Wutz, der Hesperus - größter Bucherfolg jener
Zeit -, der Siebenkäs, der Titan mit dem unvergesslichen Giannozzo,
der schriftversessene Fibel, der skurrile Katzenberger, nicht zu
vergessen das großartig düstere Alterswerk, der Komet - Jean Paul
schuf eine Welt aus Schrift, ein Tinten-Universum. Wie aber wird aus
dem Pfarrerssohn in der Provinz ein gefeierter Autor, der dann doch
wieder zu einem Schalentierdasein im fränkischen Bayreuth
zurückkehrt? Helmut Pfotenhauer, wie kaum ein anderer vertraut mit
Jean Paul, hat eine profunde und dabei genussvoll zu lesende
Biographie über diesen Dichter geschrieben, in dessen Leben alles
dem Schreiben zu dienen hatte: die Tag- und die Nachtstunden, die
Familie und die Liebschaften, selbst das Essen und die
ausgeklügelten Strategien des Trinkens.
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Johann Paul Friedrich Richter (21. März 1763–14. November 1825), entstammte
einem Pfarrhaus im Fichtelgebirge, studierte Theologie in Leipzig, war
später Hauslehrer und Leiter einer Privatschule, lebte in Weimar, Berlin,
Meiningen, Coburg und, in seinen späteren Jahren, in Bayreuth.
Helmut
Pfotenhauer, 1946 geboren, ist Seniorprofessor für Germanistik an der
Universität Würzburg. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, u. a. über
Literarische Anthropologie, über Sprachbilder, über die Literatur des 18.
bis 20. Jahrhunderts. Lange Jahre war er Präsident der
Jean-Paul-Gesellschaft; seit zwei Jahrzehnten werden unter seiner Leitung
die nachgelassenen Handschriften Jean Pauls und eine neue
historisch-kritische Ausgabe seiner veröffentlichten Werke herausgegeben . |